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Ein Projekt von: Jugendhilfe Creglingen, Linzgau Kinder- und Jugendhilfe, kit jugendhilfe,
gefördert durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales - Dezernat Jugend - Landesjugendamt 

Kernidee

“CAMICA” ist ein Praxisentwicklungsprojekt zur Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Fach- bzw. Führungskräften in der Kinder- und Jugendhilfe. Es setzte sich im Zeitraum von Oktober 22 bis September 25 mit vielfältigen Aspekten rund um das Thema Fachkräftegewinnung auseinander. Das Projekt stellte Strukturen zur Gewinnung und Haltung von Personal in Frage, durchleuchtete Gewohntes, entwickelte weiter und fügte Neues hinzu. Entstanden sind neue Konzepte und Anregungen, wie man Personalgewinnung und -bindung in der Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels zukunftsfähig organisiert und optimiert. Die Toolbox verschafft einen strukturierten Überblick zu den behandelten Impulsen.

Das Projekt wurde dankenswerterweise als Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe in Baden-Württemberg vom Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) gefördert. Durchgeführt wurde das Projekt von drei paritätischen Trägern – der Linzgau Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendhilfe Creglingen und der kit jugendhilfe in Tübingen. 

Unsere Überzeugung ist es, dass die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden ein hohes Gut ist. Dafür müssen wir in einem beständigen Austausch bleiben. Die Zufriedenheit führt zu einer starken Identifizierung mit den Aufgaben und auch mit unseren Einrichtungen. Das erhöht die Arbeitsmotivation der Beschäftigten. Dies kommt schließlich der direkten Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und Familien zugute.

 

Idee und Aufbau der Toolbox

Im Laufe unseres Projekts entstand die Idee, eine Toolbox in Form einer Webseite zu entwickeln. Diese Toolbox dient als zentrale Plattform zur Präsentation der im Projekt erarbeiteten Ergebnisse. Sie enthält eine Sammlung von Daten, Materialien und Dokumenten, die von den Projektmitarbeiterinnen erstellt oder zusammengetragen wurden.

Die Inhalte der Toolbox orientieren sich an den beiden zentralen Themenbereichen:

  • Suchen und Finden
  • Binden und Begleiten

Suchen und Finden

Unter diesem Themenkomplex werden folgende Schwerpunkte behandelt:

  • Catching
  • Preboarding
  • Quereinstieg

Binden und Begleiten

Der zweite Bereich umfasst den gesamten Mitarbeitenden-Lebenszyklus innerhalb der Einrichtung:

  • Onboarding
  • Ongoing
  • Offboarding 

Darüber hinaus haben wir uns mit unterstützenden Personengruppen beschäftigt, die eine wichtige Rolle in der langfristigen Bindung von Mitarbeitenden spielen können.

Inhalte und Materialien

Unter jedem Themenbereich sind Best-Practice-Beispiele aufgeführt, die entweder bereits erfolgreich in unseren Einrichtungen etabliert sind oder im Rahmen des Projekts neu umgesetzt wurden. Zusätzlich wurden innovative Ideen aufgenommen, deren Weiterverfolgung sich aus unserer Sicht lohnt.

Die Inhalte werden zum Teil als druckfreundliche PDFs zur Verfügung gestellt, in denen die jeweiligen Themen ausführlich und praxisnah dargestellt sind.

Struktur der Webseite

Im unteren Bereich der Webseite finden sich zu den einzelnen Themenpunkten –
Catching, Preboarding, Onboarding, Ongoing, Offboarding und Quereinstieg – konkrete Beispiele aus der Praxis.

Dazu gehören unter anderem:

  • Arbeitsanweisungen
  • Vorlagen
  • Checklisten
  • Weitere Dokumente zur Inspiration und Umsetzung

Ein besonderer Fokus liegt im Bereich Ongoing auch auf der Praxisanleitung für Praktikant:innen, mit Beispielen und Hilfestellungen für die tägliche Arbeit.

 

Suchen und Finden

Die Phase der Bewerbung und Einstellung, auch als „Catching“ bezeichnet, ist der erste Schritt im Prozess der Personalgewinnung. Hierbei wird das Augenmerk potenzieller Mitarbeiter:innen auf Stellenausschreibungen gelenkt. Das Ziel ist es, das Interesse der Bewerber:innen zu wecken und sie dazu zu ermutigen, sich intensiver mit der ausgeschriebenen Stelle und der Organisation auseinanderzusetzen. Dies kann durch Stellenanzeigen, zielgerichtete Werbemaßnahmen oder Networking erreicht werden. Das oberste Ziel ist es, eine hohe Anzahl an Bewerbungen zu generieren und qualifizierte Mitarbeiter:innen für die offenen Positionen zu gewinnen.

  • Arbeitgeberidentität 

  • Markenbotschafter:innen

  • Informationsmaterial und Werbeartikel

  • Benefits

  • Digitalisierung

  • Netzwerken

  • Empfehlungen Dritte:r

  • Bewerber:innenmanagement

  • Bewerbungsmöglichkeiten

Ausführliche Informationen als pdf: Best Practice - so gestalten wir Catching

Wie können Menschen aus anderen Berufsfeldern in den sozialen Bereich, insbesondere in die Kinder- und Jugendhilfe, einsteigen? 
Neben der klassischen Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieher:in oder Jugend- und Heimerzieher:in gibt es drei alternative Quereinstiegswege, die bereits in der Praxis angewendet werden.
Neu hinzugekommen ist seit Herbst 2023 der Kita-Direkteinstieg, der allerdings aktuell nur in Kindertagesstätten möglich ist. In anderen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe gelten weiterhin gesetzliche Vorgaben zum Fachkräftegebot, also der Pflicht, qualifiziertes Personal einzusetzen.

  • Quereinstieg “einfach so”
     
  • Praxisintegrierte Ausbildung (PIA)
     
  • Schulfremdenprüfung
     
  • Direkteinstieg Kita

Ausführliche Informationen als pdf: Quereinstieg in die Jugendhilfe

Preboarding bezeichnet den Zeitraum zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem ersten offiziellen Arbeitstag einem neuen Mitarbeitenden. In dieser Phase geht es darum, durch gezielte Maßnahmen den Einstieg in die Einrichtung so angenehm und reibungslos wie möglich zu gestalten. Ziel des Preboardings ist es, neue Teammitglieder frühzeitig einzubinden, Unsicherheiten abzubauen, die Vorfreude zu steigern und eine erste emotionale Bindung zum Unternehmen aufzubauen. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung wichtiger Informationen über die Organisation, die Teamstruktur, Einrichtungskultur sowie notwendige administrative Unterlagen.

Ein durchdachtes Preboarding unterstützt neue Mitarbeitende dabei, sich willkommen zu fühlen und erleichtert den Einstieg in die neue Rolle.

  • Frühe Einladung zum Austausch

  • Technische Ausstattung vorab bereitstellen

  • Einbindung in betriebliche Veranstaltungen

  • Früher Austausch mit dem Team

  • Informationsversand per Newsletter

Ausführliche Informationen als pdf: Best Practice - so gestalten wir Preboarding

 

Binden und Begleiten

Onboarding bezeichnet den Zeitraum vom ersten Arbeitstag bis zum Ende der üblicherweise sechsmonatigen Probezeit. In dieser Phase werden neue Mitarbeiter:innen in die Organisation eingeführt. Dieser Prozess beinhaltet verschiedene Schritte, darunter die Bereitstellung von Informationen über die Organisation, spezifische Schulungen und die Integration in das Team. Ein effektives Onboarding ermöglicht es, den neuen Mitarbeitern:innen, sich schneller in der Organisation einzufinden und produktiv zu arbeiten.

Für unsere Auszubildenden:

  • Willkommenstage & Kick-off-Veranstaltungen

  • Newsletter speziell für Auszubildende

  • Kleines Willkommensgeschenk

Für neue hauptamtliche Mitarbeitende:

  • Offene Willkommenskultur

  • Einstellungsgespräch mit Leitung

  • Einstellungsmappe mit allen Infos

  • Herzliche Begrüßung am ersten Tag

  • Checkliste für Bereichsleitungen

  • Arbeitsmaterialien von Anfang an

  • Feste Ansprechperson

  • Tandem-Einarbeitung

  • Strukturierte Einarbeitung

  • Technische Einführung

  • Mentoring-Programm

  • Einführungscurriculum

  • Erklärvideos

  • Austauschformate

  • Probezeit-Gespräch

Ausführliche Informationen als pdf: Best Practice - so gestalten wir Onboarding

Die Ongoing-Phase beschreibt die Zeit, in der Mitarbeitende aktiv im Berufsalltag stehen. Nach den ersten beiden Jahren des „Learning on the Job“ – also des Lernens im Arbeitsalltag – beginnt ab dem dritten Jahr das Ongoing. In dieser Phase geht es um kontinuierliche Weiterentwicklung, fachlichen Austausch und langfristige Begleitung im Job. Sie endet mit dem Ausscheiden aus der Organisation, zum Beispiel durch Kündigung oder Renteneintritt.

Organisation und Arbeitsumfeld:

  • Demokratische Strukturen

  • Betriebsrat und Mitarbeiter:innenbefragungen

  • Qualitätszirkel, Bauhütten, Arbeitskreise und Räte

  • Regelmäßige Mitarbeiter:innengespräche und externe Supervision

  • Individueller Gestaltungsspielraum

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

  • Flexible Arbeitszeitmodelle

  • Flexibler Arbeitsplatzwechsel

  • Gute Anleitung in der Ausbildung

  • Fachdienst als fachliche Unterstützung

  • Digitale Tools

  • Moderne Ausstattung

  • Dienst-e-Fahrräder, e-Roller und Fahrzeugpool
     

Fort- und Weiterbildung:

  • Fortbildungsbudget und -zeit 

  • Bezuschussung externer Qualifizierungen

  • Schulungen in ProDeMa

  • Fachtage

  • Hauseigenes Fortbildungsinstitut
     

Teambuilding und Gemeinschaft:

  • Teamtage und Werkstatttage

  • Feste, Betriebsausflüge und Familientage
     

Benefits und Zusatzleistungen:

  • Zeitwertkonto/Sabbatical

  • Betriebliche Altersvorsorge

  • Fachliteratur-Ausleihe

  • Jobrad-Modell und wellpass

  • Givve-Card für Vielfahrer:innen

  • Zusätzliche Angebote über den Paritätischen Gesamtverband
     

Ausführliche Informationen als pdf: Best Practice - so gestalten wir Ongoing

 

Offboarding beschreibt den strukturierten Prozess, der erfolgt, wenn eine Mitarbeiter:in die Organisation verlässt – sei es durch Nichtübernahme nach der Probezeit oder Ausbildung, Kündigung, Vertragsende oder Renteneintritt. 
Ziel ist es, den Austritt respektvoll, transparent, wertschätzend und organisiert zu gestalten – für beide Seiten. Ein professionelles Offboarding sorgt nicht nur für einen reibungslosen Übergang, sondern stärkt auch die Unternehmenskultur, fördert wertvolles Feedback und kann langfristig positive Verbindungen erhalten.

  • Individuelle Betrachtung der Austrittssituation
  • Gesprächsangebote durch neutrale Ansprechpersonen
  • Kontaktpflege bei Eigenkündigung
  • Angebot zur Weiterbeschäftigung im Ruhestand
  • Apero“ – Treffen für ehemalige Mitarbeitende
  • Regelmäßige Rentner:innen-Treffen
     

Ausführliche Informationen als pdf: Best Practice - so gestalten wir den Ausstieg aus der Organisation

 

Im Laufe des Projekts wurde deutlich, dass man näher an den Mitarbeitenden sein muss. Der Wunsch nach Arbeit im Tandem oder Mentorenprogrammen bei der Einarbeitung rückt in den Mittelpunkt. Nicht nur Beschäftigte der GenZ wollen mehr begleitet werden, sondern auch neue Mitarbeitende fordern oftmals eine engere Begleitung ein. 

  • Ausbildungsbeauftragte:r
     
  • Beauftragte:r für Öffentlichkeitsarbeit
     
  • Betriebliche Gesundheitsmanager:in
     
  • Betriebsrat
     
  • Diversitätsbeauftragte:r
     
  • Feel-Good-Manager:in
     
  • Jugendvertretung
     
  • Schwerbehindertenvertretung
     

Ausführliche Informationen als pdf: Unterstützende Personengruppen bei der Einarbeitung

 

Beispiele aus der Praxis